Donnerstag, 16.09.2010
Heute kommen die Freunde bizarrer Felsformationen auf ihre Kosten.
Der Wind war ziemlich stramm in der Nacht, dadurch wurde mein Bus gut durchgeschüttelt. - Und mein Bett auch. Ausgemacht hat es mir nichts, im Gegenteil ich fand es klasse. Dieses Geschaukel in den Wellen mit den Windgeräuschen haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf mich.
Einen Wecker brauche ich nicht, beim Aufwachen ist schon Land in Sicht, der Himmel ist klar, die Sonne noch nicht aufgegangen. Es ist etwas kühl, aber mit einer Jacke lässt es sich gut an Deck aushalten.
Ich hatte es mir fast schon gedacht, meine Fähre legt in Olbia nicht am Fährkai, sondern am Industriekai an. Etwas ungeduldig warten alle auf das Ausschiffen, aber erst einmal müssen die LKW aus dem Zwischendeck entladen werden. Danach sind die Camper an der Reihe. An der Ausfahrt des Hafens zerstreuen wir uns in alle Winde. Ich nehme Kurs nach Norden, Richtung Costa Smeralda.
Auf der Fähre hatte ich noch keine Lust auf Frühstück, das wird jetzt nachgeholt. Ich suche mir einen schönen Platz am Strand und werfe die Kaffeemaschine an. Bis der Kaffee kocht, gehe ich schnell ans Wasser und hänge meine Füße rein. Das Wasser ist warm.
Ein kurzes Frühstück, ein Blick auf die Landkarte, weiter geht es. Ich muss aber gestehen, die Costa Smeralda gibt mir nichts. Von der Straße aus sieht man nicht viel, ans Wasser kommt man so gut wie gar nicht. Ohne Boot ist man hier falsch am Platz. Mir macht das aber nichts, hier wollte ich eh bloß durchfahren. Ich suche Natur, keine Klubatmosphäre.
Ein Hinweis sei mir gestattet: Mein Bilora geotagger war auf diesem Trip ein Totalausfall. Das habe ich aber erst nach dem Urlaub bemerkt. Ich kann daher etliche Fotos keiner Örtlichkeit zuordnen. Sorry!
Nach so viel Kultur brauche ich jetzt etwas Entspannung. Da ich mir auch vorgenommen hatte nicht zu hetzen, fahre ich an die Küste um mir einen Campingplatz zu suchen. In der Nähe von Palau fällt mir plötzlich ein Hinweisschild auf: Capo d´Orso.Da war doch was????
Also Planänderung, erst zum Kap, dann zum Campingplatz.
Viel ist nicht los, also kann ich mich in Ruhe umsehen. Irgendwann habe ich genug, und mache mich auf den Weg zum CG. Ich checke auf einem Campingplatz am Golfo delle Saline ein, parke mein Womo, krame die Tauchermaske und Flossen raus und werfe mich in die Fluten. Das Wasser ist herrlich warm, die Lufttemperatur beträgt 28 Grad, was will man mehr?
Dass ich meinen Grill dieses Mal nicht mitgenommen habe, bereue ich schon heute. Es gibt nur kalte Küche. Meinen Einstand auf Sardinien sehe ich als gelungen an.