Willkommen auf meinen Reiseseiten

Freitag, 08.05.2009 - Mittwoch, 13.05.2009


Manchmal hat man schon komische Gedanken. Beim Aufwachen kommt mir als erstes in den Sinn, dass ich hinter meinem Zeitplan zurück bin. So ein Schwachsinn.


Trotzdem wird es heute ein reiner Fahrtag werden. Ich bin gerade mal 3 Tage unterwegs, und schon werfe ich meine Planung über den Haufen. Wenn ich die Südrunde mit dem Joshua Tree NP und dem Organ Pipes NM fahre, bleibt mir mit Sicherheit nicht genug Zeit für Yellowstone. Also beschließe ich, nur bis Morro Bay, und dann quer durch Kalifornien Richtung Alabama Hills zu fahren.


Das Frühstück besteht heute aus dem obligatorischen Kaffee, O-Saft und Milch. Dazu gibt es zwei Toast mit Chicken Breast.


Küstenlandschaft

Ich verlasse den Kirk Creek Campground, komme aber nicht besonders weit. Die Landschaft ist hier so herrlich, dass man dauernd stehenbleiben möchte.


Noch ein paar Meter weiter kommt auch schon die Elephant Seals Kolonie in Sicht. Gott sei Dank gibt es keine Geruchsfotos. Diesmal wird der Geruch der Tiere leider nicht vom Wind verweht, so dass ich nicht allzu lange bleibe. Mir dreht sich der Magen um.


Die Straßen werden leerer, dünner, sind bald nur noch einspurig, und irgendwann mit Gras bewachsen. Und plötzlich ist kein Teer mehr da. Gravelroad für die nächsten 12 Meilen. Ich glaube, ich habe mich verfahren??


Ganz falsch kann ich aber nicht sein, denn nachdem mich der Teer wieder zurück hat, sehe ich ein Schild das auf Bakersfield hinweist. Die Strecke ist auf jeden Fall wunderschön. In Bakersfield mache ich meine Einkäufe, dann fahre ich weiter auf der 178 vorbei am Lake Isabella bis zum Hwy. 14.


Ich biege links ab, weiter geht es auf der 395 bis Lone Pine. Hier beginnen die Alabama Hills. Kurz vor dem Campground kommt der Mond über die Berge, im letzten Licht fahre ich auf Platz 13.


Das Roastbeefsandwich, das eigentlich mein Mittagessen sein sollte wird jetzt zum Dinner. Vor lauter Fahren und Schauen bin ich einfach nicht zum Mittagessen gekommen. Die Fotos müssen noch auf die Festplatte gespielt werden, ich werfe noch einen kurzen Blick in meinen Krimi. Nachdem ich sehr müde bin geht es früh ins Bett. Morgen geht es in die Alabama Hills.


Samstag, 09.05.2009


Gestern Abend hatte ich das Handy zum Laden angehängt. Ich wollte heute den Sonnenaufgang in den Alabama Hills erleben. Als ich wach werde, ist es draußen schon hell. Mir ist sofort klar dass das mit dem Wecker schiefgegangen ist. Das Handy liegt immer noch an der alten Stelle auf dem Tisch.


Beim Blick aus dem Fenster sehe ich, dass die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Frühstück gibt es heute keines, zumindest jetzt noch nicht. Halb be-/entkleidet springe ich mit der Kamera in der Hand aus dem Womo. Kaum bin ich draußen geht auch schon die Sonne auf.


Die Vorfreude wächst. Einen kleinen Imbiss gibt es nur im Stehen. Kaffee ausnahmsweise gar keinen. Zum Hinsetzen habe ich nicht die Ruhe. Ich mache mich auf den Weg Richtung Movie Flat Road. Weit bin ich natürlich nicht gekommen. Gleich außerhalb des CG wartet der erste Arch.

Reiter auf Pferden in den Alabama Hills

Dann geht es weiter. Auf der Movie Flat biege ich in den ersten Weg rechts ein, dann ein Stück geradeaus, dann sollte ein Linksschwenk kommen. Das was danach kommt, möchte ich mit dem Womo nicht mehr fahren. Bei dem Überhang hinter der Hinterachse habe ich Angst aufzusetzen.


Ich stelle das Womo einfach neben den Weg und gehe zu Fuß weiter. Ab hier wird es dann peinlich. Die ausgedruckte Wegbeschreibung von Fritz habe ich natürlich im Womo vergessen. Das sollte sich rächen. Also werfe ich das GPS an, welcher Arch ist hier nochmal in der Nähe? Hitching Post, Taco Bell sind in der Nähe, danach will ich zum Eye of Alabama. Der Weg erscheint ganz schön weit, aber das macht gar nichts bei dieser Landschaft.


Hitching Post und Taco Bell finde ich überhaupt nicht. Mein GPS zeigt mir dass ich da bin, bloß gesehen habe ich nichts?????? Komisch, aber was solls, es gibt ja noch mehr Arches. Also auf zum Eye of Alabama. Mit ein paar freiwilligen Umwegen, und abseits jeglichen Weges nähere ich mich der Position, kann den Arch aber nicht finden. Ich laufe dreimal um den Felsen rum und finde nichts. Wo ist das verdammte Ding bloß?


Irgendwann habe ich genug. Zurück zum Womo gehe ich einen anderen Weg, weil ich nicht mehr klettern will, und auch nur eine Flasche Wasser mithabe.


Weiter geht es Richtung Mobius Arch, den vermeintlichen Parkplatz habe ich auch schnell gefunden. Beim aussteigen entdecke ich den Heart Arch und beschließe spontan, erst mal dorthin zu laufen. So nahe war ich dem Mobius Arch für die nächste Stunde nicht wieder!


Ich gehe zurück zum Parkplatz, werfe das GPS an und laufe los. Mein GPS sagte mir nach 15 Min Ziel erreicht, aber hier ist weit und breit kein Arch sondern nur flache Steppe? Irgendwas ist faul. Also marschiere ich zurück zum Womo, und sehe in einer der ausgedruckten Beschreibung nach. Was soll das, das ist ja ganz woanders. Inzwischen etwas lustlos, fahre ich in die angegebene Richtung, ..... was soll ich sagen, hier ist wieder nichts? Ich drehe gleich ab.


Ich spreche ein paar vorbeikommende Reiter an, die haben allerdings noch nie etwas davon gehört, dass es hier Arches gibt?! Schön langsam glaube ich, dass ich im falschen Film bin.


Das Mittagessen ist heute flüssiger Natur, und nachdem der Durst gestillt ist machte ich mich auf den Weg ins Death Valley. Unterwegs sehe ich Radfahrer und sogar 2 Jogger. Bei jedem Fotostop habe ich das Gefühl dass mir jemand mit einem Heißluftföhn ins Gesicht bläst. Bei den Dünen von Stovepipe Wells bekomme ich dann auch noch ein kostenloses Peeling. Heißer Wind und Sand.


Wenn man sich mal dran gewöhnt hat ist es nicht mehr schlimm. Nur meiner Kameraausrüstung tut es nicht gut. Obwohl sie im Rucksack verstaut ist knirschen die Objektive schon nach den ersten Aufnahmen. Deswegen verzichte ich darauf mehr Fotos zu machen.


Langsam fahre ich weiter Richtung Badwater. Eigentlich eine grandiose Aussicht, nur sind die Salzpfannen wie man sie von vielen Fotos kennt nicht zu sehen. Ich laufe gut 20 Minuten hinaus auf den See, finde aber keine dieser tollen Pfannen. Die müssen wohl woanders sein.


Nachdem das Wasser zur Neige geht, kehrte ich um. Es ist hier wirklich schön heiß. Mit der richtigen Bekleidung und wenn man sich langsam bewegt ist es aber erträglich. Genauer gesagt: Ich fühle mich sauwohl mitten in dieser gleißenden Helligkeit.


Auf dem Weg nach Furnace Creek, meinem heutigen Etappenziel, mache ich noch einen kleinen Umweg über den Artist Drive. Am Furnace Creek CG habe ich fast freie Wahl des Stellplatzes. Außer mir sind nur 3 andere Womos da.


Nachdem ich heute relativ früh auf dem CG bin, gibt es ein ausgiebiges BBQ. Das sind Temperaturen nach meinem Geschmack. Bis spät nachts wird es nur unerheblich kühler.


Sonntag, 10.05.2009


Die Nacht im Death Valley war herrlich, sternenklar und warm. Schlafen ohne Decke, wann kann man das schon mal? Nur die Technik macht wieder Probleme. Meine Sony Alpha hat wieder gezickt, sie ließ sich nicht einschalten. Also konnte ich keine Aufnahmen des Sternenhimmels machen.


Das Frühstück fällt heute etwas knapp aus, Resteverwertung. Frische Sachen muss ich erst wieder einkaufen. Bevor es losgeht, mache ich noch einen Stopp an der Dumpstation, der Abwassertank ist voll.


Elephant Rock, Valley of Fire

Nach Verlassen des Death Valley stoppe ich noch in Pahrump, meinem Kühlschrank knurrt schon der Magen, so leer ist er. Dann folgt der bis jetzt günstigste Tankstop. Die Gallone für 2,17 $.


Auf dem Weg nach Las Vegas liegt noch der Red Rock Canyon. Diesen will ich unbedingt besuchen. Leider ist es Wochenende und der Park dementsprechend voll. An mehreren Aussichtspunkten finde ich gar keinen Parkplatz.


Nächstes Ziel ist das Valley of Fire. Das ist auch das eigentliche Tagesziel. Angesichts der Menschenmassen im Red Rock Canyon befürchte ich aber, dort keinen Platz mehr auf dem Campground zu finden. Das soll sich leider auch bestätigen. Sorry, we´re full, muss ich mir an der Ranger Station anhören.


Für diesen Fall habe ich mich schon entschieden, in Las Vegas zu übernachten. Der Nachmittag gehört aber dem VoF. Bald nach der westlichen Einfahrt geht es nach links ab auf eine unpaved Piste. Schon hier bin ich wieder hellauf begeistert. Und verbringe viel zu viel Zeit mit Rumschlendern und Fotografieren.


Nach ein paar Metern erfolgt schon der nächste Stopp. Nur leider nervt meine Kamera immer mehr. Meine Alpha weigert sich mal wieder, Aufnahmen zu machen, sie lässt sich nicht einschalten. Kaum bin ich wieder unten, funktioniert die Alpha wieder.


Zurück auf der Hauptstraße biege ich dann am Visitor Center ab Richtung White Domes. Am Parkplatz des Mouse´s Tank trifft mich beinahe der Schlag. Alles voll. Viele Autos und mehrere Reisebusse blockierten alle Plätze. Das gibt es doch nicht. Also fahre ich erst mal ganz zum Ende der Straße zu den White Domes, in der Hoffnung da einen Parkplatz zu finden. Mouse´s Tank will ich dann auf dem Rückweg mitnehmen.


Aber auch hier hinten ist alles voll. Viele Womo´s und zwei Reisebusse hintereinander, die einfach die Wendeschleife zugeparkt hatten. Mir reicht es, drehe um und fahre Richtung Elefant Rock.


Inzwischen ist es so spät, dass es nicht mehr für den Ephemeral Arch reicht. Schade, aber ich werde bestimmt mal wieder ins VoF kommen. (Dieser Arch ist inzwischen eingestürzt)


Also mache ich mich auf den Weg nach Las Vegas. Dass man vom Northshore Drive (NV 167) so wenig vom Lake Mead sehen würde hätte ich nicht erwartet. In Las Vegas suche ich dann nach dem Parkplatz des Bally´s. Dort sollen Womo´s übernachten dürfen. Nach ein paar Ehrenrunden, in denen ich den Womo Standplatz nicht finden kann, parke ich kurzerhand vor dem Bally´s und schnappe mir einen Mann der Security und frage nach dem Standplatz. Dieser verweist mich allerdings an den Desk Chief. Von diesem erhalte ich dann die Beschreibung des Stellplatzes. Toll, über diesen Parkplatz bin ich schon 2 Mal drübergefahren, es gibt halt einfach keine Ausschilderung. Schnell parke ich das Womo, ziehe die Wanderschuhe an und schwirre ab zur Fotosafari.


Dieser erste Versuch geht in die Hose, die Alpha will nicht fotografieren. Ich kehre zum Womo zurück und lege mich ein bisschen aufs Ohr. Zum einen dampfe ich vor Wut, andererseits qualmen mir inzwischen auch die Socken. Las Vegas kann ganz schön schlauchen.


Als es Dunkel ist, versuche ich mein Glück noch einmal. Todmüde schleiche ich zum Womo zurück, verzichte auf ein Abendessen und gehe zu Bett.


Montag, 11.05.2009


Von einem fürchterlichen Rumpeln aufgeweckt, ist mein erster Gedanke; Wow ein Erdbeben! Nach einem schnellen Blick aus dem Fenster stellt sich allerdings heraus, dass der Krach nur von einem Laster kommt, dessen Maschine gestartet wurde.


Das ist ja fast so schlimm wie der Wachalarm in der Arbeit. Nachdem es erst halb sechs ist, drehe ich mich noch einmal um und schlafe noch ein wenig weiter. Um 7 stehe ich aber endgültig auf, da die Maschine des Lasters immer noch läuft. Kein Fahrer weit und breit zu sehen, na toll.


Dafür sind meine Nachbarn mit den Womo´s schon weg. Wie machen die das? Ich bin um halb zwölf ins Bett, und da waren die noch unterwegs. Ein kurzes Frühstück, und ab geht es auf dem Las Vegas Blvd. nach Süden. Ich will endlich einmal das Fabulous Las Vegas Schild sehen.


Mein "Schluckspecht" verlangt schon wieder nach Sprit. Hier kostet die Gallone 2,19 $. Bargeld brauche ich eigentlich auch mal wieder, die Banken haben allerdings noch geschlossen. Hier ist es also nichts mit dem Einwechseln der Traveller Checks. Noch ein kurzer Stopp bei Albertson´s und schon bin ich unterwegs zum Hoover Dam. Kurz vor dem Damm findet wieder die obligatorische Sicherheitskontrolle statt. Glücklicherweise ist noch nicht viel Verkehr, und die Wartezeit entsprechend kurz.


Die Brücke, die einmal die Umfahrung des Dammes ermöglichen soll, sieht schon kompletter aus wie vor zwei Jahren.


Grand Canyon

Nach ein paar schnellen Schnappschüssen geht es weiter Richtung Kingman. Die Fahrt bis Seligman ist dann ziemlich ereignislos. Von der Route 66 hatte ich eigentlich mehr erwartet.


In Seligman halte ich gar nicht erst, gefühlte einhunterttausend Touristen lassen mich durchrauschen. Welch ein Rummel. Nachdem es zum Grand Canyon geht, darf ich in Williams schon wieder Tanken, diesmal für 2,39 $. Ich fahre einen Tank ungern leerer als zu ¼.


Ab hier wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher. Offensichtlich bin ich hier der einzige, der sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält.


Wenn ich die Heckklappe aufmache, können die hinter mir fahrenden gleich einparken. Außerdem bin ich im Urlaub, nicht auf der Flucht. All diejenigen, die mich überholt haben, kann ich dann an der Entrance Station zum Grand Canyon NP im Stau stehend wiedersehen, während ich auf der ganz linken Spur (Lane 1 für N.P. Passbesitzer) abgesehen von einem kurzen Stopp durchfahren kann.


Das Wetter ist immer noch herrlich, nur leider bin ich schon etwas spät dran. Nachdem ich vor zwei Jahren schon die Aussichtspunkte an der Hermit Road abgeklappert hatte, spare ich mir diesmal die Shuttlebusfahrt. Heute Nacht will ich hier im NP übernachten.


Auf dem Weg nach Osten, entlang des South Rim ist es gar nicht so einfach an den Aussichtspunkten einen Parkplatz zu finden. Zumindest nicht für so einen großen Kübel wie mein Womo es ist. Je weiter ich allerdings nach Osten komme, desto ruhiger wird es.


Nur meine Alpha spielt schon wieder die zickige. Schön langsam habe ich die Nase voll. Gerade mal 2 Jahre alt, und ständig habe ich Ärger damit. Die solle sich mal ein Beispiel an meiner analogen Kamera nehmen. Meine alte Dynax 7 begeistert mich immer wieder. Kein Murren und zucken, die arbeitet wie am ersten Tag. Eine deutlich bessere Qualität, als dieses Sony Gerümpel.


Am Desert View CG checke ich dann für diese Nacht ein. Was gibt es schöneres in dieser Umgebung als ein zünftiges BBQ. Heute gibt es ein sagenhaft zartes Bisonsteak. Und ganz ungewohnt, (also niemandem weitererzählen) eine ganze Flasche Wein.


Ich sitze ganz gemütlich am Lagerfeuer, plötzlich kommt mein Nachbar und fragt nach einem Feuerzeug. Selbstverständlich bekommt er meines. Nach etwa 10 Minuten bringt er es mir zurück, ich denke alles ist in Ordnung. Noch einmal 15 Minuten später steht er wieder neben mir.


Er fragt mich ob ich Würstchen wolle, er könne sie nicht brauchen, weil er seinen Grill nicht anbekäme. Ich gehe schnell mit zu ihm hinüber und sehe mir den nigelnagelneuen Gasgrill an. Der Grill funktioniert schon, allerdings hätte auch ich ihn nicht mit einem Feuerzeug anzünden können, zumindest nicht, ohne mir alle Finger zu brechen. Gott sei Dank habe ich im Womo auch noch einen Gasanzünder mit langem Griff, so ist das Abendessen meiner Nachbarn gerettet. Im schlimmsten Fall hätte ich halt meinen Holzkohlegrill noch einmal angeworfen. Simple Technik funktioniert halt immer.


So ganz unbefangen bin ich aber nicht. Morgen muss mein Vater ins Krankenhaus. Übermorgen ist die OP.


Zwischendrin sichere ich noch die Fotos des heutigen Tages, und schreibe mein Reisetagebuch. Irgendwie ungewohnt, das Schreiben. So etwas habe ich jetzt noch nie gemacht. Der EeePc bewährt sich hervorragend. Bis jetzt hat er alles ohne Probleme mitgemacht.


Ich bleibe noch ein bisschen am Lagerfeuer sitzen und sinniere. Wo es morgen hingeht weiß ich noch gar nicht so genau, das entscheide ich beim Frühstück.


Dienstag, 12.05.2009


Nach einer erholsamen Nacht bin ich heute doch mit einem komischen trockenen Mund und einem fürchterlichen Brand aufgewacht. Eine ganze Flasche Wein ist vielleicht doch ein bisschen viel. Na ja.


Das Frühstück fällt dementsprechend etwas üppiger aus, und irgendwie brauche ich heute auch ziemlich lange dafür. Selbstverständlich nur, weil ich die Fahrtroute für den heutigen Tag ausarbeiten muss.


Bevor ich den NP verlasse, fahre ich noch einmal zum Rim. Der Ausblick ist fantastisch, klare Sicht und fast keine Menschen. Nur der Wind ist eiskalt. Über Cameron geht es erst mal grob Richtung Page. Ein Abstecher über die ALT 89 zur Navajo Bridge muss aber schon sein. In Bitter Springs biege ich also nach links ab und fahre ein paar langweilige Meilen zur Navajo Bridge. Allerdings werde ich auch belohnt. An der Bridge angekommen, gibt es erst mal einen tollen Ausblick auf den Colorado.


Horseshoe Bend

Auf der anderen Seite der Brücke stehen einige Leute zusammen und beobachteten irgendetwas unter der zweiten Brücke. Dort angekommen zeigen sie mir ihr Objekt der Begierde. Ein Condor. Von da an läuft meine Kamera heiß. Gott sei Dank mal ohne Probleme. Der Condor tut mir sogar den Gefallen und erhebt sich in die Luft.


Prompt vergesse ich mal wieder die Zeit. Nach etwa 1 Std. hat der Condor genug und verschwindet. Für mich geht es weiter Richtung Lees Ferry. Ganz so weit will ich nicht, aber auf der Straße dorthin soll es etwas zu sehen geben.


Bzw. neben der Straße. Den Dine Tah. Nur da wo er sein soll ist er nicht. Nachdem ich allerdings schon in den Alabama Hills Probleme hatte, bin ich mir nicht mehr sicher an was es liegt. Bin ich so doof, oder stimmt was mit der Position nicht? Irgendwann habe ich genug und fahre zurück auf die 89. Das nächste Ziel heisst Horse Shoe Bend.


Beim letzten Mal unterlief mir dort ein kleines Malheur. Nach dem Besuch des Antelope Canyon vergaß ich in meiner analogen Kamera den Film zu wechseln. So konnte ich nur digitale Aufnahmen schießen. Zurücklaufen wollte ich nicht, es war richtig heiß und der Sand tief. Diesmal passe ich besser auf und kontrolliere alles.


Dieser Ausblick ist wirklich umwerfend. Was mich auch noch fast umwirft ist die Wespe, die mich in den Nacken sticht. Unangenehm.


Vor 2 Jahren hatte ich ja den Upper Antelope Canyon besucht. Heute will ich zum Lower Antelope Canyon. Von Page aus kommend, biege ich kurz vor dem wirklich hässlichen Kraftwerk nach links zum Parkplatz des Lower AC ab. Es stehen nur ein paar Autos da, ein kleines Grüppchen wartet in der Nähe des Kassenhäuschens. Bepackt wie ein Muli mit 2 Kameras, 4 Objektiven und dem Stativ gehe ich zur Kasse. Grinsend wird mir gleich ein Fotografenausweis umgehängt. Ich bezahle den normalen Preis: 20 $ Eintritt + 6 $ Navajo Fee.


Bevor man in den Canyon darf, bekommt man noch die Geschichte der 11 Wanderer zu hören die im August 1997 bei einer flashflood getötet wurden. Nach diesem Erlebnis habe ich immer noch nicht genug. Page lasse ich heute links (bzw. rechts) liegen und halte erst wieder am Parkplatz der Todstool Hoodoos. Nach einem 20 minütigen Fußmarsch durch ein ausgetrocknetes Bachbett erreiche ich diese fantastischen Gebilde.


Jetzt ist es doch schon ziemlich spät. An der Paria Contact Station vorbei geht es über eine fürchterliche Waschbrettpiste bis zum White House Trailhead CG. Dort bin ich allerdings etwas deplatziert. Alle anderen Besucher sind Zeltcamper, für Womo´s ist dieser Campground auch gar nicht gedacht. Upps, kleiner Fehler bei der Vorbereitung.


Die Küche bleibt heute kalt. Und ein bisschen Müde bin ich auch. Morgen möchte ich versuchen, ein Permit für die Wave zu ergattern.


Mittwoch, 13.05.2009


Nach einer ruhigen Nacht bin ich gegen 5 Uhr wach. Trotz der Sorgen um meinen Vater habe ich ganz gut geschlafen.


Heute will ich versuchen, ein Permit für die Wave zu ergattern. Um nicht zu spät zu kommen, bin ich ohne Frühstück Richtung Paria Contact Station aufgebrochen. Gut geschüttelt, nicht gerührt komme ich vor der PCS an. Die White House Trailhead Road ist wirklich eine üble Waschbrettpiste. Der Parkplatz ist schon gut belegt, na toll. Darauf habe ich mir erst mal einen Kaffee und ein leichtes Frühstück gegönnt. Im Womo hat man ja alles dabei. So kann ich in aller Ruhe beobachten wie immer mehr Leute kommen. Die Permits werden ja im Losverfahren vergeben. Die ersten 10 Stück werden 4 Monate vorher online verlost.


Wohnmobil auf dem Campground

Die restlichen 10 Permits werden am Tag vor der Gültigkeit im Office der Paria Contact Station als walk in permits verlost. Der Ansturm beginnt, und ich bekomme die Nr. 13. Bestimmt die Hälfte der ca 40-45 Anwesenden sprechen Deutsch. Eigentlich ist die 13 meine Glückszahl. Nur nicht heute. Ich gehe leer aus.


Ziemlich enttäuscht sitze ich neben dem Womo und weiß nicht was ich tun soll. Einen Plan B habe ich nämlich nicht. Morgen zur Wave, heute einen Abstecher nach Page zum telefonieren und Wäsche waschen. Evtl. noch eine kleine Wanderung irgendwo. So hatte ich mir das vorgestellt.


Telefonieren ist das wichtigste, also geht es erst mal nach Page. Meine Schwester hat noch keine Info wie es meinem Vater bei der OP ergangen ist, meine Mutter ist noch nicht zu Hause. Nach dem Auffüllen der Bargeldvorräte und dem Wäsche waschen, mit einem kurzen Abstecher ins Forum, erhalte ich dann endlich die erlösende Nachricht dass mein Vater die OP gut überstanden hat.


Falling Rocks in Page. So muss sich das angehört haben.


Und schon wieder bin ich auf der 89 unterwegs Richtung Kanab. Irgendwie kommt mir die Straße inzwischen bekannt vor. Ein kurzer Stopp beim BLM Office. Ich will wissen ob man mit dem Womo zu den Wahweap Hoodoos fahren kann. Die sehr reserviert wirkenden Ranger sagen nur NO, nicht geeignet. Ansonsten sind sie wenig auskunftsfreudig. Ich habe den Eindruck sie bei irgendwas zu stören.


Den Paria CG will ich mir und dem Womo nicht noch einmal antun, also geht es weiter Richtung Coral Pink Sand Dunes SP. Dort mache ich nur einen kurzen Stopp. Die ganzen Offroadwege will ich wegen des tiefen Sandes nicht fahren, und zum Laufen bin ich heute zu faul.


Etwas Planlos, (Ich stehe heute wirklich neben der Spur) fahre ich einfach auf der 89 weiter und lasse den Zion NP links liegen. Einen Besuch habe ich diesmal nicht eingeplant. Die Strecke zwischen Mount Carmel Junction und der Abzweigung zur 12 ist wirklich ein richtiges Straßenhighlight. Ich bin so damit beschäftigt mir die Gegend anzusehen, dass ich sogar vergesse Fotos zu machen.


Irgendwann taucht dann mal das Hinweisschild auf den Bryce Canyon auf. Von diesem Moment an bin ich wieder eingenordet. Das soll mein heutiges Tagesziel sein.


Den Red Canyon lasse ich diesmal noch aus, ich bin einfach nicht in der Stimmung. Aber ich denke, dieses Gebiet wäre auch einen Besuch wert. Im Bryce Canyon NP fahre ich gleich bis zum Sunset CG. Er liegt in der Nähe der Trails, die ich Morgen laufen möchte. Heute gibt es wieder das fast schon übliche BBQ mit Lagerfeuer. Komisch, da gibt es bei mir keinen Gewöhnungseffekt, das könnte ich dauernd machen.


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