Samstag, 09.10.2010
Morgens beim Aufstehen ist es dicht bewölkt, aber warm. Trotz der Wärme gefällt mir das Wetter gar nicht. Ich frühstücke gemütlich, und packe meine Siebensachen.
Der Frischwassertank wird nachgefüllt, und bevor ich den Lido Orri verlasse mache ich noch diesen Schnappschuss: Eine ganz schön zugige Hütte
Heute führt mich der Weg erst nach Arbatax. Angeblich soll es hier tolle rote Felsen geben. Höflich ausgedrückt: Die Geschmäcker sind verschieden.
Der Felsen selber ist OK, aber nix besonderes. Die Umgebung ist grauenvoll. Dreht man sich von den Felsen weg, sieht es aus wie im Steinbruch. Das Gelände ist abgesperrt wie eine Baustelle, umbeben von einem Bauzaun, dafür existiert eine Kasse. Im Sommer muss man hier wohl auch noch Eintritt zahlen. (Inzwischen habe ich erfahren, dass die Kassen wohl für eine Veranstaltung aufgestellt wurden. Normalerweise ist der Zugang anscheinend frei.)
Die hässlichen Seiten habe ich damals nicht fotografiert, also bleibt Euch dieser Anblick erspart.
Als dann auch noch ein paar Reisebusse auftauchen und es zu nieseln beginnt bin ich bedient. Nix wie weg. Es geht weiter zum Su Perda Longa, einem Felsen im Meer. Die Anfahrt ist toll, steil und eng. Leider tröpfelt es immer wieder.
Nicht nur deswegen muss man vorsichtig fahren, Schweine und Kühe laufen auf der Straße. Bei diesem Anblick habe ich vor lauter Lachen meinen Kaffee über die Windschutzscheibe verteilt.
Danach geht es weiter über Baunei zur Su Golgo, einer wunderschönen Hochebene. Trotz der vielen Wolken und des einsetzenden Regens kann man sehen wie schön es hier ist.
Die Wanderung zur Cala Goloritze schlage ich mir aus dem Kopf. Bei diesem Wetter, nein Danke. Da ich aber schon mal hier oben bin möchte ich mir etwas anderes ansehen. Die Anfahrt ist tückisch, der Boden sehr tief. Bevor ich steckenbleibe, lasse ich den Bus stehen und laufe die letzten Meter zu Fuß.
Etwas abgelegen gibt es ein nettes kleines heimeliges Karstloch, schlappe 295 Meter tief. Viel sieht man leider nicht, aus Sicherheitsgründen ist alles abgesperrt.
Ich verbringe eine weitere Stunde auf der Hochebene, und versuche ein paar Feldwege zu erkunden. Viel ist dabei nicht herausgekommen, das Fahren hat aber Spaß gemacht.
Das grobe Ziel heute ist Dorgali. Inzwischen regnet es in Strömen, der Wind ist böig, da macht auch das Fahren keinen Spaß mehr. Mit Sicherheit ist das hier eine wunderschöne Strecke bzw. Landschaft. Ich kann es zwischen den Wolken nur erahnen.
Mit den Stellplatztipps habe ich auf dieser Reise kein Glück. Die Abzweigung zur Cala di Osala habe ich nicht gefunden. Das miese Wetter drückt auf meine Stimmung, Orosei durchquere ich ohne anzuhalten. Ein paar Kilometer weiter wechsle ich auf eine Nebenstraße die am Meer entlangführt. (Laut Karte zumindest) Erst bremsen mich ein paar Schafe ein, dann sehe ich nur noch Ferienhäuser.
An den Strand kommt man gar nicht, überall sind Holzbalken angebracht, stehenbleiben ist nicht möglich. Campingplätze gibt es hier einige, die meisten haben allerdings schon geschlossen.
In der Cala Liberotto finde ich schließlich einen Platz der noch geöffnet hat. Mit meinem Bus ist es kein Problem einen Platz zu finden. Hier ist es italienisch eng. Große Womos oder Wohnwagen haben keine Chance.
Ein Teil des Platzes ist mit schweizerischen Zeltcampern belegt. Bei diesem Wetter tun sie mir leid. Den Kindern ist das regnerische Wetter aber anscheinend ziemlich egal. Sie tollen ausgelassen über den Platz.
Ich mache einen kurzen Abstecher an den Strand. Der kurze Weg dorthin ist super, der Strand selber ganz OK.
Nur leider bläst ein unangenehmer Wind, lange halte ich es nicht aus. Bei einer Runde über den Campingplatz finde ich dann noch diesen netten Elektroverteiler.
Es ist ein Katz und Maus Spiel. Sitze ich draußen, fängt es an zu tröpfeln. Gehe ich in den Bus hört es auf. Mein Buch lese ich heute im Bett.