Samstag, 24.04.2010
Nach einer wunderschönen ruhigen Nacht wache ich zum Glück früh auf. Ich möchte zum Sonnenaufgang am Anhinga Trail sein. Um diese Zeit werden bestimmt noch keine Touristenmassen Krach machen. Nach dem Aufstehen bemerkte ich, dass alles feucht ist, also lasse ich das Zelt erst mal stehen und fahre zum Anhinga Trail.
Ich kann es gar nicht glauben, schon am Parkplatz höre ich das Röhren der Alligatoren. Auch hier darf ich dieses Schauspiel bewundern.
Meine Nachbarin vom Campground und ihr Mann sind ebenfalls da, er schleppt ein sündteures 500 mm Objektiv von Canon mit sich herum. Diese Brennweite hätte ich auch gerne! Unsere Kameras rauchen, so viel wird fotografiert. Die Sonne strahlt, und anscheinend bleibt es so. Welch ein Glück!
Ich kann mich gar nicht satt sehen, erst als immer mehr Touristen kommen, verlasse ich den Anhinga Trail. Anschließend gehe ich noch den Gumbo Limbo Trail, zur Abwechslung, und Zeit habe ich auch.Der Trailhead befindet sich direkt neben dem Anhinga Trail.
Ich kehre zum Campground zurück, inzwischen ist das Zelt trocken. Nach dem Abbau gibt es noch ein kurzes Frühstück, anschließend fahre ich die Trails im Everglades NP der Reihe nach ab.
Allerdings verlässt mich hier etwas das Glück. Was ich nicht erwartet hatte passiert, meine fast nagelneue Casio Taschenknipse fällt aus. Von einer Sekunde auf die andere lässt sie sich nicht mehr einschalten! Bad Luck.
In Flamingo angekommen fahre ich als erstes zum Eco Pond und gleich im Anschluss zur Marina, um nachzusehen ob Krokodile zu sehen sind. Und ich habe Glück, gleich 3 Stück sind da! Zwei im Wasser und ein Weibchen, das an Land ihre Eier bewacht.
Die Ranger finden das aber nicht lustig, da das Gelege direkt neben dem Weg ist, der zwischen dem Visitor Center und ihren Unterkünften liegt. Sie scheint sehr streitlustig zu sein und nach den Rangern zu schnappen.
Ich checke auf dem Campground ein und suche mir einen Platz um mein Zelt aufzubauen. Hier in Flamingo ist schon deutlich mehr los, es sind bestimmt an die 40 Zeltcamper hier, sowie zahlreiche Wohnmobile.
Der Aufbau gestaltet sich schwierig, es ist sehr windig. Der Vorteil dabei ist, dass es keine Moskitos gibt.
Nach dem Zeltaufbau geht es wieder ans basteln, mein GPS für die Canon fällt auseinander. Durch die Wärme dehnt sich das Material, und die Schrauben rutschen aus ihren Fassungen! So ein Schrott! Mit ein bisschen Tape ist das Problem erst einmal behoben, eine Dauerlösung ist das aber auch nicht.
Das Grillen ist wegen des starken Windes nicht ganz einfach, gelingt aber doch. Nur mein Teller wird mehrfach weggeweht. Der Himmel ist klar, der Mond und die Sterne strahlen um die Wette.
Der Wind ist so stark, dass ich irgendwann das Lesen im Feien aufgebe und mich ins Zelt zurückziehe.Ein bisserl noch Schmökern, dann lege ich das Buch zur Seite. Dieser Tag war einfach nur Atemberaubend!