Donnerstag, 02.05.2013
Ich bin früh auf, und bringe mein Gepäck in die Lobby. Das Auschecken geht zu dieser frühen Stunde sehr schnell. Mein anfänglich schön sortiertes Gepäck ist nicht mehr so schön sortiert. Vor dem Hotel sehe ich bestimmt wie ein Obdachloser aus, mit meiner Kühlbox, dem Seesack, der Reisetasche und dem Fotorucksack. Der Shuttle kommt 30 Minuten zu spät und hält 15 Meter von mir entfernt, obwohl ich winke. Ich darf mein ganzes Zeugs also unnötig durch die Gegend schleppen. Grrrrr.
Insgesamt sammelt der Shuttle vier Partien in verschiedenen Hotels ein, dann fahren wir endlich zur Vermietstation.
Da bei Moturis aber nur zwei Leute für die Übergabe zuständig sind, dauert das Übernehmen des Womo´s unnötig lange.
Auch spricht hier bei Moturis keiner Deutsch, das kann El Monte besser. Mir macht das nichts aus, ich kann Englisch. Ich kann mir aber gut vorstellen, wie es Leuten geht, die die Landessprache nicht so gut beherrschen. Das Womo ist alt, aber OK. Warum Moturis bei den Preisen teurer als ElMonte ist, erschließt sich mir nicht.
Ich fahre zum Einkaufen, schließlich fehlen mir noch so einige Sachen wie z. B der Grill, Kohle, ein Klappstuhl und die ganzen Lebensmittel für die ersten Tage. Nachdem ich das Womo vollgepackt habe, mache ich mich schleunigst auf den Weg ins Valley of Fire, hier möchte ich heute übernachten. Tatsächlich bekomme ich einen super Platz auf den Arch Rock Campground.
Eben noch den Platz belegt, bin ich schon wieder unterwegs. Das erste Ziel ist der außerhalb des Campgrounds liegende Arch Rock, dann geht es weiter Richtung Mouse Tank. Hier erkunde ich die Gegend, anschließend fahre ich zur Rainbow Vista und wandere zur Fire Wave. Was für tolle Farben, ich bin wieder einmal hellauf begeistert. Es ist schön warm, ich fühle mich wohl.
Für heute reicht es, ich fahre zurück zum Campground und baue meinen Grill zusammen. Anschließend gibt es das erste BBQ des Urlaubs. Ich versuche mich noch an Startrails, aber es wird mal wieder nix. Heute liegt es aber evtl. an dem ein oder anderen Bier zuviel.
Freitag, 03.05.2013
Mir geht´s gut. Ein wunderschöner Morgen begrüßt mich im Valley of Fire. Ein kurzes Frühstück, dann gehts los.
Gleich nach der Ausfahrt aus dem Campground stoppe ich schon wieder und besuche das Piano. Der weitere Weg führt mich in die gleiche Richtung wie gestern, nur geht es ein bisserl weiter bis zum White Domes Loop Trail.
Hier gibt es einen netten kleinen Hike durch eine tolle Landschaft. Zurück am Parkplatz ist noch nicht Schluss. Die Gegend bietet noch viel mehr Attraktionen. Ich verlasse den Parkplatz Richtung Nordosten, und wende mich an der Stirnseite des Hügels nach Süden. Auf der anderen Seite suche und finde ich den Thunderstorm Arch. Ein paar Gabelböcke laufen mir über den Weg, beäugen mich von weitem und lassen sich durch meine Anwesenheit nicht stören.
Weiter geht es zum Mouse Tank, da es aber ziemlich voll ist, bleibe ich nicht lange. Langsam bewege ich mich nach Osten. Ein letzter kleiner Trail steht noch an. Ich will zum Arrowhead Arch. Dieser ist auch schnell erreicht, da mich die Gegend aber so begeistert, laufe ich fast eine ganze Stunde hier herum.
Irgendwann muss ich das VoF verlassen, es hilft nichts. Ich fahre an Las Vegas vorbei, überquere die neue Brücke am Hoover Dam, diesmal ohne stehen zu bleiben und fahre weiter bis Kingman. Ein kurzer Stopp zum Einkaufen und Tanken, natürlich habe ich wieder ein paar Kleinigkeiten vergessen.
Das Ziel heute sind die Grand Canyon Caverns, dort soll es einen Campground geben. Bis jetzt war der Urlaub, einmal abgesehen von der Pleite mit der Hunter Mountain Rd. toll. Heute verlässt mich das Glück. Die Route 66 ist ziemlich langweilig, der kurze Stopp am Hackberry General Store reißt das auch nicht heraus.
So richtig abwärts geht es an meinem Tagesziel. Das Areal der Grand Canyon Caverns wirkt wie ein Schrottplatz. Der Campground ist unterstes Level, nur die Vorfreude auf die Höhle lässt mich hier einchecken.
Aber Satz mit X, das ist nix. Die Höhle ist eine Frechheit, eine Bruchbude sondersgleichen. Anfangs geht es noch ganz nett mit dem Aufzug runter, aber dann sieht es aus wie in einem Lagerhaus. Früher wurden hier mal Lebensmittel eingelagert, und man ist der Meinung, dass man das heute den Touris zeigen muss. Stalagtiten und Stalagmiten gibt es nur noch als Bruchstücke, und die in der Mitte der Höhle aufgebaute Holzfläche für Events verschandelt den Rest.
Auf gut Deutsch, den Mist kann man sich sparen. Einmal und nie wieder. Wieder an der Oberfläche bemerke ich den deutlich abgekühlten Wind. Ein BBQ gibt es trotzdem, es folgt eine kühle klare Nacht.
Samstag, 04.05.2013
Ich verlasse die Grand Canyon Caverns und fahre Richtung Seligman, dort empfängt mich ein ziemlicher Trubel. So wie es aussieht, findet gerade ein Oldtimer Treffen statt, beide Seiten des Ortes sind mit zum Teil tollen Autos zugeparkt.
Da überall Sheriffs rumstehen, kann ich leider nicht viel Fotografieren oder Filmen. Parken kann man nur außerhalb des Ortes, darauf verzichte ich, ich habe heute noch ein ganzes Stück zu fahren.
Ich verlasse die Route 66, und fahre auf der I 40 Richtung Osten bis Gallup in New Mexico.
Dort verlasse ich die Autobahn und fahre auf der CR - 43 nach Norden bis zur Superman Canyon Rd. Kurz links abgebogen, und ich erreiche den Trailhead des für heute geplanten Hikes. Ich wandere zu den White Cliff Hoodoos, die ich ganz für mich alleine habe, eine tolle Location.
Nach dem Hike fahre ich zum Red Rock State Park Campground, der praktisch gleich ums Eck liegt. Der Campground ist ziemlich sandig, durch den starken Wind bekomme ich ein kostenloses Peeling. Leider sorgt der Wind aber auch dafür, dass mein Steak heute ein bisserl nach Sand schmeckt.
Sonntag, 05.05.2013
Der Morgen ist kühl, die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Das erste Ziel sind die Pinedale Hoodoos.
Kaum bin ich an der ersten Gruppe angekommen, ist die Sonne da. Die Pinedale Hoodoos sind eine tolle Location, vor allem die Gruppen zwei und drei. Die Hikes sind kurz und einfach.
Immer mehr Wolken ziehen auf, es wird trüb. Mein Weg führt mich nach Norden, Richtung Bisti Badlands. An der Einfahrt zum KoW fahre ich vorbei. Es macht keinen Sinn, diesen langen Hike bei geschlossener Wolkendecke zu machen. Vor allem, weil ich nicht weiß, ob das Wetter hält oder nicht.
Ich möchte auf gar keinen Fall mit einem Womo auf einer unpaved Piste steckenbleiben. Bei den Bistis bläst der Wind, besser gesagt, es kachelt.
Ich parke das Womo, packe mein Zeugs und marschiere nach Osten. Aber nach nur einer Stunde drehe ich um, das Fotografieren ist wegen des starken Windes nicht möglich, das Stativ schwankt trotz Sandbag.
Nachdem der Wind das beschwerte Stativ fast umgeworfen hat, reicht es mir. Das Licht ist auch besch.........., so macht das keinen Spaß. Zurück am Womo unterhalte ich mich mit einem Ami, der gerade sein Gerödel für eine mehrtägige Expedition in die Bistis zusammenpackt. Er sagt auch, dass das Wetter schlecht wird. Ihm macht das nichts aus, mir schon.
Ich werde auf dem Parkplatz übernachten, BBQ gibt es keines. Das Womo schwankt. Mal schau´n wie es morgen wird.
Montag, 06.05.2013
Der Morgen in den Bistis ist ätzend, es weht ein starker Wind, zeitweise regnet es.
Ich entscheide mich, New Mexico zu verlassen und nach Westen zu fahren.
Den King of Wings werde ich mit dem Womo auf nassen Lehmpisten nie erreichen können. So ein Mist, darauf hatte ich mich besonders gefreut.
Auf dem weg nach Page lockert die Wolkendecke auf, aber es gibt immer wieder Regenschauer. Meine Laune sinkt rapide, schlechtes Wetter mag ich nicht.
Am Nachmittag bin ich in Page, es ist windig und wolkig, zumindest regnet es nicht. Ich checke auf einem Campground ein, und nutze die Zeit um Wäsche zu waschen und für die nächsten Tage die Hikes zu planen.
Heute bleibe ich nur solange draußen wie es dauert, mein Steak zu grillen. Zum Sitzenbleiben ist es mir zu kühl.