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Montag, 19.04.2010


Die Nacht war angenehm ruhig und mild. Geschlafen habe ich nicht viel, der gestrige Abend hat doch etwas länger gedauert. Am Morgen ist es leicht bewölkt, wie es häufig in Florida ist. Ich baue das Zelt ab, frühstücke nur kurz und fahre zur nahen Brücke über den Blackwater River.

Gestern hatte ich hier mein Auto geparkt um Kanu zu fahren, heute ist Wandern angesagt. Auf der südlichen Seite des Blackwater River befindet sich der Trailhead des Chain of Lakes Trails. Der Trail führt erst entlang des Flusses und dann durch einen Pinienwald.

Den Trail kann man gehen, wenn nicht, verpasst man aber nicht viel. Es ist kein must see. Vor allem stört mich der Krach. Heute am Montag arbeitet die Luftwaffe in der nahen Whiting Field N.A.S. anscheinend wieder. Ständig schweben Hubschrauber über das Gelände.

Ich verlasse den State Park und fahre Richtung Küste. Unterwegs treffe ich noch auf einen Historical Landmark. Die Old Brick Road war einer der ersten gepflasterten Highways.

Der Flair der Orte an der Küste wechselt zwischen Ballermann und Ft. Lauderdale. Viel ist aber auch hier nicht los, normalerweise ist um diese Jahreszeit viel mehr Verkehr. Aber das ist mir in den letzten Tagen schon häufiger aufgefallen, dass wesentlich weniger Touristen unterwegs sind wie üblich. Einige Orte wirken unnatürlich leer, überall sieht man Schilder an den Häusern. For Sale.

Der Himmel hängt voller Wolken, den Wind kann man als "stramm" bezeichnen, aber es ist immerhin schön warm.

Damit ich nicht noch einmal in die Verlegenheit komme, kalte Küche genießen zu müssen, fahre ich beizeiten zum Einkaufen. Ein weiteres Steak wandert in meine Kühlbox. Eis zum Kühlen brauche ich auch schon wieder. Hier rächt es sich, dass ich die günstigste 42 Quart Box genommen habe, viel Isolierung gibt es da nicht.

Panama City stinkt zum Himmel, und wie! Ich schließe die Fenster und schalte die Klimaanlage ein. Aber auch das hilft nicht viel. Eine Chemiefabrik verpestet die Luft. Ich will hier nur noch weg, meine Nase ist beleidigt. Nach der ganzen guten Luft der letzten Zeit ist dieser Gestank eine Zumutung. Auch die Straßen schauen komisch und unsicher aus.

Ich bin froh, dass ich Panama City schnell hinter mir lassen kann. Mein Ziel heute ist der St. Joseph Peninsula State Park.

Zur Sicherheit rufe ich vorher an und frage nach, ob noch ein Platz auf dem Campground frei ist. Ein paar wären noch frei, vorbestellen sei nicht möglich, es gilt: first come, first serve.

Auf dem Weg zwischen Port St. Joe und dem State Park versuche ich noch ein paar Austern zu bekommen, oder auch ein paar Shrimps. Nur das was ich zu sehen bekomme zieht mich nicht an. Von Kühlkette haben die wohl alle noch nichts gehört. Schmuddelige Läden und Verkäufer, nein Danke, da esse ich mein Steak lieber so. Obwohl ich mich auf die Kombination Steak &Seafood gefreut hatte.

Hinweisschild am Parkeingang Campsite

Bis ich im State Park ankomme, ist noch genau ein Platz frei, die übrigen sind in der Zwischenzeit belegt. Da habe ich noch einmal Glück gehabt.

Nach dem Einchecken geht es an den Zeltaufbau, viel Platz ist zwar nicht, aber es reicht. Nur der Boden ist knochenhart. Es ist eine Mühe, die Häringe einzuschlagen.

Nach Faulenzen ist mir noch nicht, also hacke ich erst noch ein bisschen Holz. Zu einem zünftigen Abend auf dem CG gehört für mich ein BBQ und anschließend ein Lagerfeuer. Leider habe ich dieses Jahr Pech mit dem Holz. Alles viel zu Nass. Man verschwendet anscheinend keine Zeit darauf, es richtig trocknen zu lassen. Also muss ich es ziemlich klein hacken, damit es schneller trocknet.

Der Strand auf der Golfseite ist toll.

Ein bisschen laufen will ich noch und fahre zum Trailhead des Bayview Nature Trails. Angeblich soll es hier Alligatoren geben, es sind aber keine da. Mich wundert das nicht, schließlich ist das hier alles Salzwasser.

Unterschiedlicher könnte der Strand nicht sein. Zur Golfseite hin ist alles offen, hier ist das Ufer dicht bewachsen.

Am Trailhead des Bayview Nature Trails komme ich mit einem Mann ins Gespräch, der dort auf seine Frau wartet. Plötzlich kommt seine Frau angelaufen und ruft: "Over there is a Snake". Sie zeigt auf eine Stelle im Gras, aber es ist nichts zu sehen und zu hören. Langsam gehe ich weiter vor, sehe nichts.

Ich drehe mich um und will sagen - The Snake is moving away. Ich blicke in zwei erschrockene Gesichter. Sie deuten ins Gras, an eine Stelle, die ich gerade eben passiert hatte.

Ein Rattler liegt im Gras, und ich bin max. 40 cm an ihr vorbei gelaufen.

Sie hätte mich locker erwischen können, wenn sie gewollt hätte. Kein Rasseln war zu hören, sie liegt nur still da in der typischen Angriffshaltung. Jetzt habe ich bestimmt auch ein erschrockenes Gesicht.

Ich zücke die Kamera und schieße ein paar Bilder. Leider liegt sie so versteckt im Gras, dass ich nicht vernünftig fokussieren kann.

Na, wo ist die Kleine?

Sonnenuntergang

Für heute reicht es mir, und ich fahre zurück zum Campground. Ich werfe den Grill an, und werfe mein Steak auf den Rost.

Nachdem ich gegessen habe und das Feuerchen schön brennt, lasse ich mir noch einmal meine Begegnung mit der Schlange durch den Kopf gehen.

Bin ich noch zu Retten???

Was habe ich mir nur dabei gedacht, ohne Ahnung von Schlangen zu haben, einfach loszulaufen? Manchmal setzt mein Verstand komplett aus.

Trotzdem ist es ein schöner Abend. Leider ziehen viele Wolken auf, mal schau´n wie der morgige Tag wird.


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